(ots) - Gut gemeint, aber halbherzig
Helfen zu wollen bedeutet nicht zwangsläufig, Gutes zu bewirken.
Es kommt auf die Umsetzung an, wie die Bundesregierung in Somalia
bitter erleben muss. Seit Jahrzehnten tobt dort ein Bürgerkrieg.
Islamistische Fanatiker wollen die Rumpfregierung in Mogadischu
stürzen, während Piraten die internationale Seefahrt attackieren.
Dieser zerfallende Staat benötigt Sicherheitskräfte, wenn er eine
Zukunft jenseits des Infernos haben will. Also gut bezahlte und
ausgebildete Polizisten, die der Regierung loyal dienen. Dabei will
die Bundesregierung helfen. Nur: In Somalia wiederholt sich auf
kleinerem Niveau das Drama der deutschen Polizeimission in
Afghanistan.
Wie am Hindukusch begibt sich Deutschland abermals auf eine
Mission, die von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist. Denn was ist
eine Million Euro bei 1000 Polizisten? Ohne ausreichende Gelder,
Ausbilder und im Ansatz funktionierende Polizeistrukturen werden
durch solche halbherzigen Aktionen im Zweifel nur die Falschen
gestärkt. Den Rekruten ist es kaum zu verdenken, wenn sie zu denen
überlaufen, die besser bezahlen - seien es Milizen oder Piraten.
In Afghanistan hat Berlin über die Jahre Millionen konzeptlos
verpulvert. Die zur Verfügung gestellten Ressourcen waren zu gering,
um eine Polizei aufzubauen, aber groß genug, um den Taliban neue
Rekruten zu liefern.
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