(ots) - Dem Hass keine Chance geben
Verzeihen, den eigenen Schmerz besiegen, das Denken und Fühlen
nicht von Ressentiments beherrschen lassen: David Grossman predigt
die Bereitschaft zum Frieden nicht nur, er lebt sie auch ganz
persönlich vor. Er gibt ein Zeichen der Zuversicht, das in seinem
Wert nicht unterschätzt werden darf - indem er deutlich macht, dass
der Einzelne auch im schärfsten Konflikt die Wahl zwischen Streit und
Aussöhnung hat. Damit eröffnet er Perspektiven in einer Welt, in der
unversöhnlicher Hass, Terror und Zerstörung weiter zum traurigen
Alltag gehören. David Grossman hat den Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels verdient, weil er konsequent zeigt, dass man sich von
solch trister Realität nicht überwältigen lassen muss.
Der israelische Autor verweist vor allem darauf, dass es keinen
Frieden geben kann, wenn der Einzelne nicht seine Haltung überprüft
und selbst die Bereitschaft entwickelt, Ausgleich und Verständigung
zu üben. Der Rückblick auf Preisträger früherer Jahre belegt
hingegen, wie mühsam dabei um Fortschritte gerungen werden muss. Ob
Teddy Kollek, Amos Oz oder auch Yehudi Menuhin - sie alle haben
vorgeführt, was Grossman heute unverdrossen weiter fordert. Gerade
den Konflikt im Nahen Osten hat das alles nicht beenden können.
Trotzdem: Die Hoffnung bleibt.
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