(ots) - Über den Bloß-raus-jetzt-Strategen Tom Donilon
an der Spitze des nationalen Sicherheitsrates der USA werden sich die
afghanischen Taliban freuen. Steht Donilon doch wie kaum ein Zweiter
in der Umgebung von Präsident Barack Obama für den Rückbau des
militärischen Engagements. Mit seinem Einfluss wächst die Aussicht
der Taliban, sich mit ihrer Zermürbungstaktik schon bald
durchzusetzen.
Insofern ist die Berufung des im Militär auffallend schlecht
gelittenen Parteisoldaten Donilon unbedingt als Wegmarke zu lesen:
Obama ordnet seine Politik zunehmend den Zwängen unter, die sich aus
seinem schwindenden Ansehen im Inland ergeben. Auch da, wo es um die
Sicherheit geht. Dazu passt, dass der Präsident auf bewährte
Strippenzieher zurückgreift. Um den Preis, dass er kritische
Kompetenz im Beraterstab einbüßt. Donilons Vorgänger James Jones
steht für diesen Verlust, auch die Wirtschaftsberater Christina Romer
und Larry Summers.
Wie sich das konkret auswirkt, wird nicht zuletzt in Afghanistan
sichtbar werden: Dort steht der Beweis noch aus, dass die vom Militär
favorisierte Taktik aufgehen kann, mit Ausdauer, starkem Druck auf
die Taliban und massiver Aufbauhilfe das Blatt doch noch zu wenden.
Von Donilons Linie aber steht bereits fest, wohin sie führt: Bei
ihrem hastigen Abzug werden die USA samt Verbündeten keines ihrer
Ziele erreicht haben.
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