(ots) - Fülle von Baustellen
Seit zehn Jahren schon, als der damalige Kanzler Gerhard Schröder
seine Greencard-Initiative zur Anwerbung ausländischer
Computer-Experten startete, wird laut über ein ernstes Thema
diskutiert: Deutschland steuert (schon allein aufgrund der
schrumpfenden Bevölkerung) auf einen enormen Fachkräftemangel zu, war
ein ums andere Mal zu hören. Doch noch immer haben Politik und
Wirtschaft das Problem nicht im Griff - ein folgenschweres Versagen.
Denn Studien besagen, dass ein Mangel an Fachleuten zu massiven
Wachstumsverlusten führt.
Umso bedauerlicher ist es, dass in der aktuellen Debatte erneut
deutsche Arbeitslose und ausländische Zuwanderer gegeneinander
ausgespielt werden. Damit muss Schluss sein.
Natürlich sollten einheimische Bewerber bei Einstellungen Vorrang
haben. Doch wenn der hiesige Arbeitsmarkt die Nachfrage nicht
befriedigen kann, muss flexibler und schneller als bisher ein Experte
aus dem Ausland eine Chance erhalten. In anderen Ländern längst
übliche Punktesysteme zur Bewertung der Kandidaten sind dafür die
richtige Lösung.
Allerdings ist Zuwanderung kein Allheilmittel. Hinzu kommen müssen
verstärkte Anstrengungen in Bildung, Ausbildung und Qualifizierung.
1,5 Millionen Menschen ohne Berufsausbildung allein in der Gruppe der
20- bis 29-Jährigen sollten Mahnung genug sein. Es gibt deshalb eine
lange Reihe von Baustellen - von Kitas, Schulen und Universitäten bis
hin zu Betrieben.
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