(ots) - Würde Karl-Theodor zu Guttenberg mit seiner Frau
den Weg ins Kanzleramt finden, könnte er sich des Stolzes auch vieler
seiner parteipolitischen Konkurrenten an der lokalen Basis sicher
sein. "Ausflippen" würden die Leute rund ums Guttenbergsche Schloss,
sagte Uwe Böhnke, Chef des SPD-Ortsvereins Guttenberg bei Kulmbach
gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe). Weil man in
Guttenberg "ein bisschen weit weg vom Schuss" sei, seien die Bürger
angesichts eines solchen Bundespolitikers "angetan und auch stolz".
Ulrich Gödde, Kreisvorsitzender der Freien Wähler Kulmbach,
versteht zwar die Aufregung um den adeligen Bundesminister nicht so
ganz: "Ohne Adelstitel, Schloss, Reichtum und hübsche Gattin wäre der
Mann dem Boulevard kaum aufgefallen". Sagt aber auch: "Eine
Verschlechterung gegenüber Frau Merkel oder Herrn Seehofer wäre KT
sicher nicht." Ganz abgesehen "vom Stolz der Kulmbacher" auf "so
einen von hier". Auch die Sprecherin des Grünen-Kreisverbandes
Kulmbach, Dagmar Böhm, meint, "natürlich wäre jeder Landkreis-Bürger
stolz darauf, wenn ein Bundeskanzler aus Kulmbach kommen würde", fügt
aber sicherheitshalber hinzu: "Meine Traum-Bundeskanzlerin heißt
Claudia Roth."
Der FDP-Kreisvorsitzende von Kulmbach, Thomas Nagel, sagte der
Zeitung zum Thema Kanzler Guttenberg: Der Verteidigungsminister sei
bekannt als "ein zuverlässiger und kompetenter Politiker", allerdings
würden der Koalition im Bund Personalspekulationen nicht
weiterhelfen, sondern nur "eine transparente und effektive
Sachpolitik". Guttenbergs Kulmbacher CSU-Kreisvorsitzender,
Oberbürgermeister Henry Schramm, sagte der Zeitung zum denkbaren
Kanzler: Wer Guttenberg besser kenne, habe schon lange festgestellt,
"dass er bisher auch die überraschendsten Karrierewendungen stets
kompetent und unaufgeregt gemeistert hat". Bei ihm sei "weiteres
Potential sicherlich vorhanden", allerdings habe man doch mit Angela
Merkel eine Kanzlerin, "die fest im Sattel sitzt".
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