(ots) - Wenn die Physikerin Merkel von einem
"Quantensprung" für die Stabilität des Euro spricht, liegt sie
entweder unwissentlich falsch, oder sie formuliert unfreiwillig
komisch: Denn der Übergang eines kleinstmöglichen physikalischen
Wertes, eines Quants, in einen anderen Zustand bleibt - trotz
notorisch falscher sprachlicher Anwendung - eine Winzigkeit. Sie
würde in der Euro-Zone, die längst keine Stabilitätsgemeinschaft
mehr ist, nichts bewegen. Und das wäre für den mit der
deutsch-französischen Brechstange ausgetragenen EU-Gipfel zu wenig.
Dort ging es aber nicht um Quanten, sondern um viel. Um nicht weniger
als die Rettung der Euro-Zone und unserer Geldwertstabilität. Das
innere Motto des Gipfels: "Nie wieder Griechenland", drückt es aus.
Aber es sind auch die Portugiesen, Italiener, Iren und Spanier, die
zugleich diszipliniert und im Notfall gerettet werden müssen. Der
neue Stabilitätspakt, der vor allem die skrupellosen
Währungsspekulanten in die Mithaftung nimmt, eilt. Ein zweites Mal
können weder wir noch die Franzosen ein waidwund spekuliertes
Euro-Land allein retten. Dass die Höchststrafe des
Stimmrechtsentzuges abgebügelt wurde, spielt keine Rolle. Das Zeigen
der Folterinstrumente hat Wirkung gezeigt.
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0