(ots) - Leipzig. Wolfgang Bosbach (CDU), Vorsitzender des
Innenausschusses des Bundestags, hat nach dem Fund eines
Sprengstoffpaketes im Kanzleramt dazu aufgerufen, Sicherheitshinweise
ernst zu nehmen: Die Nachrichten der letzten Tage würden belegen, wie
real die Gefahr sei, vor der Experten seit langem warnen: "Das sind
keine Hirngespinste, das ist kein überzogenes Sicherheitsdenken",
sagte er gegenüber der Leipziger Volkszeitung (Mittwochausgabe).
"Das Lagebild ist seit knapp zwei Jahren sehr besorgniserregend.
Wir wissen seit einigen Monaten, dass es eine erhöhte Gefährdungslage
gibt. Seit 2009 stellen wir erhebliche Reiseaktivitäten fest, gerade
aus Deutschland heraus über den Nahen und Mittleren Osten in das
afghanisch-pakistanische Grenzgebiet." Politiker befänden sich jedoch
in einem Zwiespalt: "Warnt man und es passiert nichts, heißt es: War
mal wieder Alarmismus, die wollen nur neue Gesetze durchbringen. Sagt
man, dass alles ruhig ist und es passiert etwas, dann heißt es: Die
haben die Bevölkerung getäuscht."
Deshalb sei eine realistische Lagebeurteilung sehr wichtig. Zu dem
Sprengstoff-Fund in der Poststelle der Kanzleramtes sagte Bosbach:
"Unabhängig davon, ob es einen terroristischen Hintergrund gibt oder
nicht, müssen wir den Vorfall ernst nehmen. Zumal wir aus leidvoller
Erfahrung wissen, dass es immer wieder Nachahmungstäter geben kann,
die auf ähnliche Ideen kommen."
Bosbach lobte die effektive und schnelle Arbeit der
Sicherheitsexperten. "Das einzig beruhigende an dem Fund ist, dass
offensichtlich das Frühwarnsystem funktioniert hat. Das entscheidende
in solchen Situationen ist, die Nerven zu bewahren und keine Panik
auszulösen."
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