(ots) - Von Klaus Welzel
Ob Stuttgart 21 oder Integrationsgipfel: Es ist immer besser, alle
Beteiligten reden miteinander. Statt nur übereinander. Insofern ein
Lob an alle, die sich zum vierten Mal in Berlin an einen runden Tisch
setzten. Sie wollen wenigstens etwas ändern. Und Änderungsbedarf -
das weiß man nicht erst seit der Sarrazin-Debatte - besteht ja
durchaus in der Integrationspolitik. Doch was brachte der kleine,
unvollständige Gipfel konkret? Nichts. Integrationskurse sollen
bedarfsgerecht angeboten werden, sagt die Kanzlerin. Und ihr
Familienministerin hat schon am Vortag angekündigt, 400 Millionen
Euro für Sprachkurse in Kitas zur Verfügung zu stellen. Nur: Das soll
alles aufkommensneutral geschehen. Zusätzliches Geld gibt es nicht.
Deshalb kürzt das Bundesamt für Migration im selben Atemzug die
Mittel für die Erwachsenenbildung. Wenn Angela Merkel es mit ihrem
"Multikulti ist gescheitert" nur halbwegs ernst meint, dann müsste
gerade von einem solchen Integrationsgipfel ein Zeichen des Aufbruchs
ausgehen. Wenn die Steuerschätzer heute die Mehreinnahmen für die
nächsten Jahre angeben, sollte ein kleiner Teil des Geldes genau für
Sprach- und Integrationskurse und eine bessere Betreuung reserviert
werden. Damit aus "Multikulti ein Miteinander werden kann. Umsonst
sind lediglich die Sprüche in den Talkshows, eine sinnvolle
Integrationspolitik kostet Geld.
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