Es gibt zwei elementare Sichtweisen zu den Castor-Transporten: Der deutsche Atommüll gehört nach Deutschland. Das ist die eine. Und deshalb machen die Demonstrationen überhaupt keinen Sinn. Selbst wenn das "Zwischen"-lager Gorleben unsicher sein sollte, die Wiederaufbereitungsanlage in La Hague ist es ebenfalls. Zum anderen aber sind die Castor-Transporte für Atomkraftgegener eine günstige Gelegenheit, der Regierung klar zu machen, dass Teile der Bevölkerung den derzeitigen Pro-Atomkurs nicht mittragen wollen. Allerdings: 50
000 Demonstranten sind zwar viel - dennoch hängt den Protesten stets der Ruch der Gewalttätigkeit an, weshalb die Zahl überschaubar bleibt. Dass die Polizei in diesem Jahr aggressiver auf die provokativen Aktionen der Castor-Gegner reagierte als in den Vorjahren, hat vielleicht mit der politischen Leitlinie aus den Innenministerien zu tun. Vielleicht aber auch damit, dass mittlerweile sämtliche gesellschaftlichen Großkonflikte - wie zum Beispiel Stuttgart 21 - auf dem Rücken der Ordnungshüter ausgetragen werden. Insofern sind auch die Anti-Castor-Proteste ein Wink mit dem Zaunpfahl für Schwarz-Gelb, dass sich ihre Politik immer weiter von den Bedürfnissen der Menschen entfernt. Vor allem deshalb, weil im Wendland ähnlich wie in Stuttgart mehrheitlich keine gewaltbereiten Anarchos, sondern normale Bürger demonstrieren.
Pressekontakt: Rhein-Neckar-Zeitung Manfred Fritz Telefon: +49 (06221) 519-0
Von Klaus Welzel
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Von Klaus Welzel
Erst war er Kommunist, dann Marktliberaler, heute sagt er über
sich, er sei ein liberaler Konservativer. Doch vor, während und nach
seiner politischen Wandlung hatte eines stets Bestand: Kaum ein
anderer Schriftsteller setzt ...
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