(ots) - Straßen besetzen, Schienen blockieren und
schottern, sich an Gleise festketten und von Brücken abseilen, mit
Trecker-Barrikaden Straßen für die Polizei unpassierbar machen - im
Wendland und an der Castorstrecke gab es in den Tagen des nunmehr
zwölften Atommülltransportes ins Zwischenlager Gorleben geplante und
vorher angekündigte Regelüberschreitungen. Gemeinsam begangen von
jungen und alten Menschen, Leuten, die sich als linksradikal
bezeichnen, und solchen, die eine derartige Zuschreibung weit von
sich weisen würden. All diese unterschiedlichen Menschen waren
bereit, Kälte und Nässe auszuhalten, drohende Strafen in Kauf zu
nehmen und sogar ihre körperliche Unversehrtheit aufs Spiel zu setzen
- für das Ziel, den Castor-Transport wenn schon nicht aufzuhalten,
dann doch so lange wie möglich zu behindern. Was treibt die
Demonstranten dazu, sich nicht mit rein symbolischem Protest
zufrieden zu geben? Es ist die maßlose Unzufriedenheit mit den
politischen Entscheidungen, der Laufzeitverlängerung und der
Fortsetzung der Endlager-Erkundung in Gorleben. Und es ist das
Gefühl, dass, wenn arrogant, ahnungslos und im Interesse von
Großkonzernen gegen die Bevölkerung regiert wird, nur eigenes Handeln
zu Veränderungen führen kann. Dieses Handeln ist nicht immer legal,
doch ist es legitim. Bei den Entscheidungen der Bundesregierung ist
es umgekehrt.
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