(ots) - Die Bundesregierung war, nachdem der
Castor-Transport mit strahlendem Atommüll sein Ziel erreichte,
auffallend wortkarg: Der erstaunlich massive Protest, der die Fahrt
auf die Rekorddauer von über 92 Stunden verlängerte, sorgte in Berlin
für Sprachlosigkeit. Die Fernsehkameras hatten nicht die gewünschten
Bilder gewalttätiger Attacken auf die Polizei geliefert. Stattdessen
zeigten sie Mut, Wut und die unglaubliche Ausdauer der
Atomkraftgegner, welche die geballte Staatsmacht an die Grenzen ihrer
Kapazitäten und Einsatzfähigkeit brachten. Auch Umweltminister
Norbert Röttgen wiederholte seine Rechtfertigung nicht mehr, der
Transport aus Frankreich müsse wegen vertraglicher Verpflichtungen
sein. Dann hätte er nämlich auch mal eine Erklärung dafür liefern
müssen, warum die großen Castor-Transporte immer nach Gorleben fahren
und keines der 15 anderen Zwischenlager in Deutschland dafür
bereitsteht. Dies macht es noch offensichtlicher, dass Schwarz-Gelb
im Bunde mit den Atomkonzernen deren Müll für immer und ewig im
Wendland lassen will. Würde die Politik ihre Bürger endlich ernst
nehmen, müsste man nun die Suche nach alternativen
Endlager-Standorten beginnen, was die Atomwirtschaft seit Jahren
verhindert hat. Und damit nicht immer größere Mengen hoch
radioaktiven Mülls quer durch die Republik gekarrt werden müssen,
kann es nur eine Lösung geben: die Atomkraftwerke so rasch wie
möglich abschalten!
Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD
Telefon: 030/2978-1721