PresseKat - Halbzeit bei der UN Klimakonferenz in Cancún: Warten auf poltischen Hurrikan

Halbzeit bei der UN Klimakonferenz in Cancún: Warten auf poltischen Hurrikan

ID: 309314

(ots) - Die Hurrikansaison am Golf von Mexiko geht
gerade zu Ende. Auf einen politischen Sturm, der frischen Wind in die
festgefahrenen Klimaverhandlungen in Mexiko bringen könnte, wartet
man bislang allerdings vergeblich. "Die erste Woche verlief
erwartungsgemäß unspektakulär", zieht Regine Günther, Leiterin des
Bereichs Klima- und Energiepolitik beim WWF Deutschland eine erste
Bilanz. Trotzdem erwartet der WWF, dass es mit Eintreffen der
Minister in dieser Woche zumindest in Teilaspekten vorangeht.

Das im Kopenhagen-Accord formulierte Ziel, die globale Erwärmung
auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen, müsse auch formal
bestätigt werden. Außerdem gelte es, in Cancún zumindest den Fahrplan
bis zur Klimakonferenz in Südafrika 2011 zu verabschieden und in
einzelnen Themengebiete Zwischenziele in Form von Teilabkommen zu
erreichen. Um den Stillstand zu beenden, seien Vorreiter gefordert.
Der WWF fordert von der EU ein klares Signal, die Anstrengungen im
Kampf gegen den Klimawandel zu erhöhen. Europa müsse bei seinen
Klimaschutzzielen nachlegen. Ein klares Bekenntnis der EU, ihren
Treibhausgasausstoß bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 zu
reduzieren, könnte ein Impuls für die klimapolitische Entwicklung der
EU und den internationalen Klimaprozess sein.

Zu den wenigen Lichtblicken aus Cancún gehört die gerade
veröffentlichte Entwaldungsbilanz 2010 aus Brasilien. Demzufolge
wurden am Amazonas im vergangenen Jahr so wenige Bäume abgeholzt wie
seit Beginn der Messungen 1988. "Dies ist ein positives Signal. Die
Maßnahmen zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes greifen", betont
Roberto Maldonado, Waldreferent beim WWF Deutschland. Für die
Klimaverhandlungen haben die aktuellen Daten besondere Bedeutung,
weil hier über Regelungen zum Schutz der Wälder verhandelt wird. Die
globale Entwaldung ist für 15-20 Prozent der vom Mensch verschuldeten




Treibhausgasemissionen verantwortlich. Im so genannten REDD+ Abkommen
(Reduced Emissions from Deforestation and Degradation) geht es darum,
die Fähigkeit der Wälder CO2 zu speichern, in Wert zu setzen. Ziel
ist es, Entwicklungs- und Schwellenländer für den Schutz ihrer Wälder
als Kohlenstoffsenken zu honorieren. Die Regierungen sind gefordert,
hierfür einen Handlungsrahmen zu schaffen.



Pressekontakt:
Regine Günther, mobil in Mexico +52 1998 148 7036, Barbara Lueg,
Bereich Klimaschutz und Energiepolitik, Tel.: 030 - 30 87 42 41; Jörn
Ehlers, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 030 - 308742 12


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Datum: 05.12.2010 - 09:30 Uhr
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