(ots) - Nach der Havarie des isländischen
Containerschiffes "Godafoss" im Skagerrak mit bis zu 800 Tonnen
Treibstoff an Bord befürchtet der WWF Schäden für das äußerst
sensible Schutzgebiet Ytre Hvaler unweit der Unglücksstelle. Erste
Schweröl-Mengen aus den beschädigten Tanks wurden bereits angespült.
Der Ölteppich hat eine Länge von 10,5 km erreicht. Ytre Hvaler ist
der einzige Meeresnationalpark Norwegens und bildet grenzübergreifend
mit dem schwedischen Kosterfjord ein großes Schutzgebiet.
"Das bedrohte Gebiet ist besonders wertvoll als Lebensraum für
Seevögel, Robben und Hummerbestände und beherbergt üper 220 bedrohte
Arten", so Stephan Lutter, WWF-Experte für Meeresschutz."Unter der
Meeresoberfläche erstreckt sich zudem ein Kaltwasserkorallenriff über
5000 Quadratmeter".
Hvaler war bereits 2002 vom WWF als Meeresschutzgebiet
vorgeschlagen und 2009 zum Nationalpark erklärt worden. Nach der
Ölpest durch den Frachter "Full City" vor der südnorwegischen Küste
im Jahr 2009 hatte der WWF gefordert, die Unfallvorsorge und
Ölbekämpfungsbereitschaft vor der Mündung des Oslofjords zu
verbessern.
"Die Lehren wurden offenbar nicht gezogen, da sogar bei ruhiger
See Öl heute die Küste erreicht hat", kritisiert Lutter. "Nach
unserer Ãœberzeugung kann langfristig und weltweit aber nur ein Verbot
der schmutzigen Schweröle als Schiffstreibstoffe und ihr Ersatz durch
sauberen Diesel die Umweltrisiken solcher Havarien mindern."
WWF Norwegen hat seit den beiden ähnlichen Unfällen der letzten
Jahre vor Bergen und an der Südküste eine Gruppe freiwilliger Helfer,
die sich auch jetzt bereit halten.
Pressekontakt:
Stephan Luther
WWF-Experte für Meeresschutz
Tel. 0151 - 18854 925
Christian Plaep
Pressestelle WWF Deutschland
Tel. 0151 18854 950