(ots) - Bettina Wulff, die Ehefrau des Bundespräsidenten,
nutzte den Tag des Tropenwaldes für einen eindringlichen Appell zu
verstärktem Naturschutz. Bei einer symbolischen Aktion des WWF
installierte Deutschlands First Lady gemeinsam mit 90 Berliner
Kindern einen 35 Meter großen luftgefüllten Urwaldriesen, um
gemeinsam mit dem WWF auf die Zerstörung der Wälder aufmerksam zu
machen. Bettina Wulff verwies auf den Zusammenhang zwischen der
Zerstörung der Tropenwälder und dem verschwenderischen Konsum in den
Industrieländern. Man müsse gemeinsam an einem Strang ziehen, um
diese Entwicklung zu stoppen. Neben Politik und Unternehmen könne
jeder einzelne etwas tun um seinen "Waldkonsum" zu reduzieren. "Die
Wälder der Erde sind eine unglaubliche Schatzkammer der Natur. Sie
produzieren unseren Sauerstoff zum Atmen und bilden so das Fundament,
auf dem die Menschheit steht. Wir haben eine Verpflichtung gegenüber
unseren Kindern und Kindeskindern, diesen Schatz für kommende
Generationen zu be-wahren."
Eberhard Brandes, Vorstand des WWF, unterstrich auf der
Veranstaltung die Bedeutung des Waldes. "Tropenwälder sind
überlebenswichtig. Hier lebt nicht nur fast die Hälfte aller
beschriebenen Tier- und Pflanzenarten, sondern sie sind auch
Lebensraum und Speisekammer für 1,6 Milliarden Menschen. Tropenwälder
bieten wie kein anderes System auf Erden Umweltdienstleistungen in
gigantischem Ausmaß. Ohne sie werden wir den Klimawandel niemals in
den Griff bekommen. Zudem spielen die Wälder als natürliche
Wasserspeicher eine wichtige Rolle: Ein Drittel der weltgrößten
Städte beziehen einen bedeutenden Teil ihres Trinkwassers aus
Waldschutzgebieten. Auch zahlreiche Grundstoffe gegen tödlich
Krankheiten wachsen in den Tiefen des Dschungels".
Doch die Zukunft der "Grünen Lunge" ist bedroht. Seit 1960
wurden mit 645 Millionen Hektar Tropenwälder in der Größe von halb
Europa vernichtet. Rund um den Globus gehen jedes Jahr rund 13
Millionen Hektar Wald verloren - so viel wie 35 Fußballfelder pro
Minute. Auf Berlin übertragen würde eine Waldfläche in der Größe des
Berliner Tiergartens (210 Hektar) in weniger als acht Minuten
abgeholzt. Ein Tempo, das in den Tropenwäldern schon traurige
Realität ist Der WWF fordert eine rasche Umsetzung des
Holzhandelsgesetzes (FLEGT - Forest Law Enforcement, Government and
Trade). Das Gesetz verbietet illegal geschlagenes Holz auf den EU
Markt zu bringen. Neben gesetzlichen Maßnahmen müsse man die
nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder vorantreiben. Um dem Wald
einen Wert zu geben, damit zum Beispiel keine kostbaren Tropenwälder
in Palmölplantagen umgewandelt werden, unterstützt der WWF die
Entwicklung und Umsetzung von Zertifizierungssystemen. So
gewährleistet das FSC-Zertifikat (Forest Stewardship Council), dass
Holz und andere Waldprodukte aus einer verantwortungsvollen, umwelt-
und sozialverträglichen Waldbewirtschaftung stammen. Eberhard Brandes
betont: "Jeder kann seinen Anteil zum Schutz der Wälder leisten."
Der WWF hat dazu die Aktion "Deutschland wird Wald.Meister" ins Leben
gerufen. Auf einer eigenen Homepage (http://www.waldmeister2011.de)
können sich Menschen zu einer eigenen kleinen guten Tat für die
Rettung der Wälder verpflichten. Dazu gehört z.B. Papiersparen und
beim Möbelkauf auf Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu
achten.
Pressekontakt:
Weitere Informationen: Jörn Ehlers, Pressestelle, WWF Deutschland,
030-308742-12 www.wwf.de/presse/jahrderwaelder
Pressebild-Download: http://www.wwf.de/presse