(ots) - Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee
berichtet im Interview mit dem Magazin Reader's Digest über ihren
Kampf für Frauenrechte
Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee aus Liberia zieht die
Kraft für ihren Freiheitskampf und für die Rechte der Frauen vor
allem aus ihrem Glauben an Gott. "Alles, was ich bin, was ich sein
möchte, was ich einmal war, bin ich dank der Gnade Gottes", sagt die
39-Jährige in einem Interview mit dem Magazin Reader's Digest
(Dezember-Ausgabe). Die sechsfache Mutter und geschäftsführende
Direktorin der Organisation Women Peace and Security Network Africa
(Frauen-Netzwerk für Frieden und Sicherheit) erhält in diesem Jahr
zusammen mit der liberianischen Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf und
der jemenitischen Aktivistin für Demokratie, Tawakkul Karman, den
Friedensnobelpreis.
Das Nobel-Komitee würdigt damit den jahrelangen Einsatz von Leymah
Gbowee in ihrem Heimatland Liberia und in anderen afrikanischen
Ländern, in denen die Frauen unterdrückt werden. Gbowee litt selbst
jahrelang unter den schweren Auseinandersetzungen zwischen den
Rebellen von Charles Taylor und dem korrupten liberianischen
Präsidenten Samuel Doe.
So schildert sie in ihrer gerade erschienenen Autobiografie Mighty
Be Our Powers, wie sie eines Tages ein blutiges Massaker in ihrer
Heimatkirche miterleben musste: "Zwischen den Kirchenbänken, in denen
wir gewöhnlich sangen und beteten, wurde Menschen vergewaltigt,
geprügelt, erschossen und in Stücke gehackt."
Nach der Flucht ins Nachbarland Ghana kehrte Leymah Gbowee 1991 in
ihre Heimat zurück, wo ihr Mann sie misshandelte. Dennoch gab die
College-Absolventin nicht auf, begann im Rahmen eines
UNICEF-Programms zu studieren, wurde Sozialarbeiterin und arbeitete
mit Kriegstraumatisierten. Schließlich gründete die sechsfache Mutter
eine nationale Frauenbewegung, die sich fortan für den Frieden in
Liberia einsetzte und deren Teilnehmerinnen bei Protestmärschen ganz
in Weiß auftraten.
Trotz immer wiederkehrender Anfeindungen hat sie ihr Ziel nie aus
den Augen verloren: "Wir werden nicht aufgeben, bis sich der Frieden
durchgesetzt hat", sagt sie im Interview mit Reader's Digest und fügt
hinzu: "Ich habe durchaus manchmal Angst vor dem Tod, und ich sorge
mich um meine Kinder. Doch ich habe nie davor Angst, den Mächtigen
die Wahrheit zu sagen."
In ihrer Autobiografie schildert Leymah Gbowee nicht nur ihren
bisherigen Freiheitskampf, sie will anderen Frauen auch Mut machen
und animiert zu mehr Selbstbewusstsein: "Ich möchte das negative Bild
der afrikanischen Frau löschen, einer Frau mit schlaffen Brüsten,
Essschalen in der Hand und drei Kindern an ihrem Rockzipfel", betont
sie im Interview mit Reader's Digest: "Ich möchte aus der Welt
schaffen, dass wir immer und jederzeit Opfer sind. Auch wenn wir zu
Opfern werden, sind wir Ãœberlebende. Wir sind starke Frauen, die
durch die Hölle gehen und die trotzdem aufrecht auf eigenen Füßen
stehen."
Für weitere Informationen zu diesem Reader's Digest-Thema stehen
wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Dezember-Ausgabe von Reader's
Digest Deutschland ist ab sofort an zentralen Kiosken erhältlich.
Interview aus der Dezember-Ausgabe als PDF zum Download:
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