(ots) - Die Klimakonferenz in Durban geht in die
entscheidende Phase. Die erste Woche war nach Einschätzung des WWF
geprägt von taktischem Geplänkel und einem Abtasten der Positionen.
"Die Zeit des Abwartens ist vorbei. Deutschland darf sich in dieser
entscheidenden Phase nicht hinter der EU-Position verstecken",
betont Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klimaschutz beim WWF
Deutschland. Eine aktive Rolle von Umweltminister Jürgen Röttgen sei
jetzt gefragt.
Weder bei den Verhandlungen über eine zweite Verpflichtungsperiode
des Kyoto Protokoll noch bei den Beratungen für ein Mandat für ein
internationales Abkommen ab 2015 gab es bislang entscheidende
Durchbrüche. Auch über die Bereitstellung der Gelder für den so
genannten Grünen Klimafonds besteht keine Einigkeit. Die USA
verharren in ihrer Blockadehaltung der vergangenen Jahre und auch die
EU tritt bislang wenig entschlossen auf. Der WWF appelliert an
Minister Röttgen, den Einsatz deutlich zu erhöhen. "Mitschwimmen
allein reicht nicht. Deutschland kann hier ähnlich wie bei der
Überwindung der Finanzkrise viel bewegen. Diese Möglichkeiten müssen
genutzt werden", so Regine Günther. Kassandrarufe wie sie gestern aus
dem Kanzleramt zu hören waren, seien in diesem Zusammenhang wenig
hilfreich.
Der WWF fordert schärfere Emissionsreduktionsziele. Keinesfalls
dürfe man hinter den Zusagen von der Vertragsstaatenkonferenz von
Cancún aus dem vergangenen Jahr zurückbleiben. Im Gegenteil die Ziele
müssen erhöht werden. Die Industrieländer müssen sich auf eine zweite
fünfjährige Verpflichtungsperiode unter dem Dach des Kyoto-Protokolls
einigen. Parallel müsse in Südafrika die Basis für ein
Klima-Nachfolgeabkommen gelegt werden. Zu den Klimaverhandlungen
unter dem Dach der UN sieht der WWF derzeit keine Alternative.
Unverbindliche Absichterklärungen reichten nicht, sie müssten
rechtlich abgesichert und mit Leben gefüllt werden. Der WWF tritt für
ein neues Klimaabkommen aller Staaten bis 2015 ein. Dazu seien neben
verbindlichen Zusagen der Industrieländer, Beiträge der wichtigsten
Schwellenländer, China, Indien, Brasilien und Südafrika notwendig.
Nur so lasse sich das angestrebte Ziel, den Anstieg der globalen
Temperaturen auf maximal zwei Grad zu begrenzen erreichen.
Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Jörn Ehlers; Pressestelle WWF in Durban, Mobil: 0151 18854922
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