(ots) -
- Interviews: Volker Homes, WWF Artenschutz, 030-311 777 239,
volker.homes(at)wwf.de
- Report unter
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/SouthernOceanReport.p
df
Obwohl sich die Walpopulationen noch immer nicht vom Walfang-Boom
vergangener Jahre erholt haben - allein der Bestand antarktischer
Blauwale ist nach WWF-Schätzungen von rund 230.000 Tiere auf wenige
tausend Exemplare zusammengebrochen - ist die japanische
Walfangflotte am Dienstag wieder in See gestochen. Im Südpolarmeer
sollen zu "pseudowissenschaftlichen Zwecken" (WWF) wieder Wale gejagt
werden. "Wenn es auf der Welt einen Ort gibt, wo Wale unbedingt
geschützt werden müssen, ist es das Südpolarmeer. Der Stopp
jeglichen Walfangs in den Gewässern um die Antarktis ist
ausschlaggebend für die Erholung der stark dezimierten
Walpopulationen in der gesamten südlichen Hemisphäre", so Volker
Homes, Leiter WWF-Artenschutz. Dies gehe, so der Experte, eindeutig
aus einem WWF-Report hervor, der bereits im vergangenen Jahr auf der
Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC)
veröffentlicht worden war.
Einige der stark geschrumpften Populationen der südlichen
Hemisphäre wie Sei- oder Finnwal sind für die Nahrungssuche
vollständig auf die antarktischen Meeresregion angewiesen.
Aufgrund der langsamen Reproduktionszyklen haben sich viele
Walarten noch immer nicht von den dramatischen Bestandsrückgängen
durch den kommerziellen Walfang bis 1986 erholt. Nach Angaben des WWF
sind die Meeressäuger jedoch zunehmenden Bedrohungen wie Klimawandel,
Meeresverschmutzung und einem steigenden Risiko von
Schiffskollisionen ausgesetzt. Größter Bedrohungsfaktor ist dabei die
Fischerei: Schätzungsweise 300.000 Wale, Delfine und Tümmler sterben
jährlich als Beifang in Schleppnetzen und anderen Fanggeräten
Trotzdem geht Japan weiter auf Walfang zu wissenschaftlichen
Zwecken und verkauft das Fleisch auf dem japanischen Markt. "Die
Wissenschaft braucht genausowenig den Walfang wie die Wirtschaft",
sagt Volker Homes. So habe eine Studie von WWF und WDCS gezeigt, dass
der japanische Walfang ein unprofitabler Wirtschaftszweig sei und
durch Subventionen gestützt werde. Durch eine Erholung der
Walbestände entsteht andererseits insbesondere dem Tourismussektor
signifikanter wirtschaftlicher Nutzen.
Pressekontakt:
Roland Gramling, Pressestelle, WWF Deutschland, 030/311 777 425,
roland.gramling(at)wwf.de