(ots) - Fast ist man geneigt zu schmunzeln, wenn einem nun
wieder einmal vor Augen geführt wird, mit welch plumpen Tricks die
Bundesregierung die Arbeitslosenzahlen manipuliert. Wie ein Zauberer
sein Kaninchen, so lässt auch der Gesetzgeber eine ganz
Betroffenengruppe verschwinden. Doch genau wie das Kaninchen, können
sich auch jene mehr als 100 000 über 58-Jährigen nicht in Luft
auflösen. Man versteckt sie stattdessen in einem wenig beachteten
Unterpunkt der Statistik. Mit Erfolg, wie der jetzt einsetzende
Medienrummel zeigt. Immerhin liegt der betreffende Beschluss der
Großen Koalition drei Jahre zurück. Zum Schmunzeln ist dieses
kleine Lehrstück deutscher Mediendemokratie keinesfalls. Denn man
darf nicht vergessen, dass zum Zeitpunkt des Koalitionsbeschlusses
heftig um die Rente mit 67 gestritten wurde. Die Deutschen sollten
länger arbeiten, doch die Statistiken zeigten, dass vor allem ältere
Arbeitslose große Probleme hatten, einen Job zu finden. Der kleine
statistische Kunstgriff sollte die Situation auf dem Arbeitsmarkt
verschleiern, um die Rente mit 67 durchzudrücken. Hinzu kommt, dass
die Manipulation Methode hat und weit mehr als nur jene 100 000
betrifft. Weil es offiziell weniger Arbeitslose gibt, kann man die
entsprechenden Haushaltsposten kürzen. Auch im kommenden Jahr werden
die entsprechenden Hilfsmaßnahmen für Arbeitslose weiter
zusammengestrichen. Und das ist nun wirklich nicht zum Schmunzeln.
Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD
Telefon: 030/2978-1721