(ots) - Erneut wird die deutsche Hauptstadt vom 17.- 22.
Januar mit der Berlin Fashion Week sowie den Modemessen Bread &
Butter und Premium zu einer internationalen Bühne in Sachen Mode und
Lifestyle. Die Branche setzt zunehmend auf ökologische und immer mehr
auch auf angeblich fair produzierte Mode. Doch wie die heute
veröffentlichte Untersuchung der Christlichen Initiative Romero (CIR)
zeigt, herrscht besonders in Punkto Soziales noch dringender Lern-
und Handlungsbedarf seitens der Modelabels.
Um Klarheit für VerbraucherInnen zu schaffen, hat die
Trägerorganisation der Kampagne für Saubere Kleidung bedeutende
Modelabels wie Kuyichi und Hess Natur, die sich laut eigener Aussage
einer sozial und ökologisch fairen Mode verschrieben haben, kritisch
unter die Lupe genommen, sowie Siegel und Zertifikate auf dem
Modemarkt, darunter Oeko-Tex und Fair Wear Foundation, hinsichtlich
ihrer Kriterien und Glaubwürdigkeit untersucht. Das neue
Online-Portal www.gruenemode.org informiert ab sofort detailliert
über die interessanten Ergebnisse.
"Die Mehrheit der befragten Unternehmen gibt an, alle wichtigen
Sozialstandards in der Herstellung ihrer Produktlinien einzuhalten.
Problematisch ist jedoch, dass nur die wenigsten Unternehmen die
Einhaltung auch unabhängig überprüfen lassen", bringt Sandra Dusch
Silva von der Christlichen Initiative Romero eines der größten Mängel
der Modebranche auf den Punkt. Gewerkschaftliches Engagement sowie
die Zahlung existenzsichernder Löhne sind dadurch in den
Textilfabriken meist nicht gegeben. "Ernüchternd ist auch, dass mit
wenigen Ausnahmen die sozialen und ökologischen Anforderungen der
Anbieter hinter etablierte internationale Standards zurückfallen", so
die Referentin der CIR weiter.
Doch das neue Online-Portal mit Einkaufsführer stellt auch Labels
wie das deutsche Unternehmen Zündstoff vor, das sowohl ökologisch als
auch sozial faire Mode verkauft - und dies garantiert: Zündstoff
verpflichtet sich mit dem Kodex der unabhängigen
Multi-Stakeholder-Initiative Fair Wear Foundation einem der
weitestreichenden Verhaltenskodizes auf dem Markt.
Die Christliche Initiative Romero bietet mit dem neuen Grüne
Mode-Online-Portal sowie dem Ratgeber im Taschenformat "Ein Wegweiser
durch den Labeldschungel bei Textilien" Orientierung und setzt auf
die Macht der VerbraucherInnen. "Bewusste, strategische
Konsumentscheidungen können die Einkaufspraktiken der Modefirmen
verändern", betont Sandra Dusch Silva. Um Menschen- und
Arbeitsrechtsverletzungen im Namen des Profits zu unterbinden, setzt
die Christliche Initiative Romero neben der
VerbraucherInnen-Information auch auf politische Aktionen und
Protest.
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