(ots) - Heute tagen die Umweltminister der EU in
Brüssel, um über die künftige Energie- und Klimapolitik der
Gemeinschaft zu beraten. Der WWF appelliert an die Minister,
ehrgeizige Klimaschutzziele für 2020 und die Zeit danach zu
formulieren. "Wenn sich die EU nicht völlig unglaubwürdig machen
will, muss sie jetzt einen ehrgeizigen Fahrplan mit konkreten
Emissionszielen vorlegen, der bis 2050 zu 80-95 Prozent
Verminderungen der klimaschädlichen Treibhausgase führt", fordert
Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klimaschutz und Energiepolitik
beim WWF Deutschland. Bislang wird eine richtungsweisende
Entscheidung insbesondere vom polnischen Umweltminister Marcin
Korolec blockiert. Die Polen wollen an dem bescheidenen
Reduktionsziel für 2020 von 20 Prozent festhalten. Für die Zeit
danach will der polnische Umweltminister gar keine Festlegungen.
Der WWF kritisiert die Blockadehaltung. Eine solche
Positionierung würde ein fatales Signal an die internationale
Staatengemeinschaft senden. Zudem würden wichtige Investitionen in
innovative Technologien auf Eis gelegt. Die EU müsse endlich zu einer
glaubwürdigen Politik zurückkehren. Dazu gehöre das Klimaschutzziel
für 2020 auf mindestens 30 Prozent zu erhöhen. Für die Zeit danach
seien Zwischenziele bis 2050 zu formulieren. Nur so könne eine CO2
freie Energieversorgung in Europa bis 2050 aufgebaut werden. "Europa
kann es sich nicht leisten, dass erneut die Langsamsten das Tempo
vorgeben. Die polnischen Vorschläge sind unakzeptabel und werfen die
europäischen Anstrengungen im Klimaschutz um Jahrzehnte zurück", so
Regine Günther.
Der deutsche Umweltminister Norbert Röttgen sei jetzt gefordert,
für eine ambitionierte europäische Klimaschutzpolitik zu kämpfen und
seinen polnischen Amtskollegen davon zu überzeugen, dass ein
zukunftsweisender Klimakurs auch im polnischen Interesse liege.
Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Jörn Ehlers
Telefon: 030/ 311 777 422
E-Mail: joern.ehlers(at)wwf.de