(ots) - Unternehmer und Experten waren sich einig:
Neben China und den weiteren BRIC-Ländern bieten auch die
aufstrebenden Volkswirtschaften der Next-Eleven-Staaten für deutsche
Mittelständler gute Chancen. Über die Herausforderungen
internationaler Märkte diskutierten gestern in Kiel auf Einladung der
Mittelstandsinitiative der HSH Nordbank Unternehmer Positionen Nord
(UP°) Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
Auf die unternehmerischen Stärken Chinas wies dabei Prof. Dr.
Sebastian Heilmann hin. Der besonders hohe Grad an Flexibilität sei
ein wichtiger Erfolgsfaktor: "Auch die vielen wirtschaftlichen
Kollapsszenarien der vergangenen Jahrzehnte haben sich alle nicht
bewahrheitet, das Land hat immer wieder überrascht. Wir dürfen China
mit seiner Kreativität daher niemals unterschätzen, sondern müssen es
als eine sehr ernst zu nehmende Herausforderung sehen", mahnte der
Politikwissenschaftler von der Universität Trier.
"Sofern sich die hiesigen Unternehmer an die Bedingungen der
Globalisierung anpassen, werden sie sich auch auf den internationalen
Absatzmärkten behaupten können", sagte Dr. Klaus von Dohnanyi, der
ehemalige Erste Bürgermeister der Hansestadt Hamburg. Zugleich
forderte er von der Politik eine Umkehr hin zu mehr Flexibilität:
"Wir brauchen ein dezentraleres Europa. Die Nationen müssen wieder
mehr Eigenverantwortung tragen, ohne dabei gemeinsame Ziele in der
Außen- und Wirtschaftspolitik aufzugeben."
Prof. Dennis Snower, Präsident des Kieler Instituts für
Weltwirtschaft (IfW), sagte, dass die wirtschaftliche Entwicklung der
gesamten Welt vom Wachstum im asiatischen Raum abhinge: "Vor allem
China mit seinen 1,3 Milliarden Konsumenten bleibt eines der
wichtigsten Exportländer der kommenden Jahre - nicht zuletzt, weil
die chinesische Regierung ihr Währungssystem weiter liberalisiert
hat."
Auch Olaf J. Müller, Geschäftsführer der Fette Compacting GmbH,
einem Weltmarktführer für Tablettenpressen, zeigte sich
zuversichtlich: "Die Innovationskraft ist entscheidend im Wettbewerb
der mittelständischen Wirtschaft." Neue Formen der Kooperation und
Arbeitsteilung mit chinesischen Partnern sieht Müller für die Zukunft
ebenso wie einen neuen Schwerpunkt im Beratungs- und
Dienstleistungssektor.
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