(ots) - Der Streit zwischen der Verlagsgruppe Random House
und der Umweltschutzorganisation WWF um strittige Aussagen im
"Schwarzbuch WWF" ist beendet. In einem außergerichtlichen Vergleich
verständigten sich der Verlag, der Autor des Buches Wilfried Huismann
und die Naturschützer auf die Überarbeitung bzw. Streichung von 21
kritisierten Stellen.
Der Verlag ändert vom WWF beanstandete Punkte. Die
Naturschutzorganisation hatte belegen können, dass mehrere
Kernaussagen des Autors unzutreffend waren.
"Auch die Neuauflage wird sicher keine differenzierte
Auseinandersetzung mit der Arbeit des WWF liefern. Der Autor
formuliert nicht ausgewogen, sondern neigt zu Polemik und
Übertreibungen, aber das werden wir als Meinungsäußerungen
hinnehmen", sagt Marco Vollmar, Mitglied der Geschäftsleitung des WWF
Deutschland.
"Kritische Berichterstattung spornt uns an: sie hilft uns, besser
zu werden. Unzutreffende Darstellungen allerdings gehen vor allem auf
Kosten von denen, die es zu schützen gilt: die bedrohte Natur und
ihre Tierarten. Der WWF wollte seit Beginn der Auseinandersetzungen -
schon vor Erscheinen des Buches - eine außergerichtliche Einigung.
Ein Gesprächsangebot hatte der Verlag abgelehnt. Wir sind froh, dass
es mit Unterstützung des Landgerichts Köln zu einer
außergerichtlichen Einigung gekommen ist. Ein Verbot des Buches war
nie unser Ziel", so Vollmar weiter.
Im Ãœbrigen freue sich der WWF, die Zusammenarbeit bei der
Umstellung des Verlages Random House auf nachhaltiges Papier, die
2010 begonnen wurde, weiter zu vertiefen.
"Der Aufwand im Namen unserer 435.000 Förderer, unserer Partner
und unserer Mitarbeiter hat sich gelohnt. Sie haben uns in den
vergangenen Wochen und Monaten großartig unterstützt und uns Kraft
gegeben. Dafür bedanken wir uns. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der
WWF die Zahl seiner Förderer erneut steigern. Der Zuspruch bestätigt
unsere erfolgreiche Arbeit im Umwelt- und Naturschutz", sagt Marco
Vollmar.
Die Änderungen gelten für die nächste Auflage des Buches.
Statements Marco Vollmar zu den inhaltlichen Ergebnissen der
Einigung
"Der WWF hat weltweit große Erfolge im Waldschutz errungen und ist
nicht mitverantwortlich für die Rodung von Wäldern. Hier konnten wir
im Manuskript Änderungen in unserem Sinn durchsetzen. Der WWF
verhandelt an sogenannten "Runden Tischen" mit allen Akteuren soziale
und ökologische Standards. Uns ist als kritischer Beobachter dabei
sehr wohl bewusst, dass "Runde Tische" kein Allheilmittel sind. Sie
sind ein Ansatz, die Produktion von Agrarrohstoffen zu verbessern. An
Runden Tischen werden Standards entwickelt, die über die gesetzlichen
Regelungen hinaus gehen. Sie werden kontinuierlich weiterentwickelt,
um weitere Umweltzerstörung zu verhindern. Auch hier sind wir
gefordert, noch sehr viel mehr unsere Motive und Ziele zu erklären.
Wir haben außerdem deutlich gemacht, dass der WWF nur unter engen
Voraussetzungen mit privatwirtschaftlichen Unternehmen
zusammenarbeitet, sei es für die Finanzierung von Naturschutz- und
Umweltschutzprojekten oder mit dem Ziel, den ökologischen Fußabdruck
von Unternehmen zu reduzieren. Wir haben gezeigt, dass Unternehmen,
die erkennbar und vorsätzlich Menschenrechte verletzen und
humanitäre, ökologische oder soziale Mindeststandards fortwährend
missachten, für den WWF als Partner nicht infrage kommen. Es gibt
unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit. Sie reichen von
Firmenspenden und Sponsoring-Maßnahmen über Lizenzkooperationen bis
hin zu strategischen Kooperationen. Unser Ziel ist es, Gelder von
Unternehmen in den Naturschutz umzuleiten. Und wir haben gelernt,
dass wir unsere Kriterien für eine Zusammenarbeit noch sehr viel
konkreter in der Öffentlichkeit darstellen müssen.
Weitere Änderungen machen deutlich, dass der WWF keine Kooperation
mit dem Palmölproduzenten Wilmar hat und auch kein Geld von diesem
Unternehmen bekommt. Auch mit dem Gentechnikriesen Monsanto gibt es
keine Kooperation.
Außerdem haben wir klargestellt, dass der WWF seit vielen Jahren
mit indigenen Völkern vertrauensvoll zusammenarbeitet und sich in den
Naturschutzprojekten weltweit für ihre Lebensgrundlage und Rechte
einsetzt."
Weitere Informationen:
http://www.wwf.de/schwarzbuch-wwf/ Interviewpartner: Marco
Vollmar, WWF Geschäftsleitung Kommunikation, Tel. 030/ 311 777 423
Dr. Astrid Deilmann, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0 30/ 311
777 423 und Roland Gram-ling, 030/311 777 425
Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Astrid Deilmann
Telefon: 030 / 311 777 423
E-Mail: astrid.deilmann(at)wwf.de