(ots) - Mit einer ansehnlichen Eröffnungszeremonie haben
gestern die Olympischen Spiele 2012 in London begonnen, durchaus very
british. Bis zum 12. August werden sie nun die Welt in Atem halten -
hoffentlich nur mit Geschichten aus der bunten, aufregenden Welt des
Sports. Rund 12 Milliarden Euro wurden ausgegeben, damit sich 10 500
Athleten messen können vor den Augen von 20 000 Journalisten und
Millionen Zuschauern in den Stadien vor Ort und buchstäblich
Milliarden vor den TV-Bildschirmen und Internet-Monitoren in der
ganzen Welt. Eine veritable Armee aus Zehntausenden Soldaten,
Polizisten und Sicherheitskräften muss die Spiele sichern. Die Angst
vor dem Terror wird dennoch bis zum letzten Tag unterschwellig da
sein. Mit den aus heutiger Sicht liebenswert versponnenen Ideen des
Barons von Coubertin haben die gigantomanischen Spiele von heute kaum
noch etwas zu tun, wenngleich sie höchst erfolgreich ihre zentrale
Symbolik vermarkten. Längst ein Mega-Geschäft im Spannungsfeld von
Kommerz und Korruption, ist "Olympia" darüber hinaus auch
Resonanzboden für die unterschiedlichsten politischen
Instrumentalisierungen bis hin zur Selbstdarstellung zweifelhafter
Regime. Schon wird die Frage gestellt, ob sich demokratische Länder
den kostspieligen Luxus dieses zweiwöchigen Superlative-Events auf
Sicht überhaupt noch leisten können werden, zumal in Zeiten
dramatischer Schuldenkrisen. Doch jenseits allen Geldes, aller
Gigantomanie und Inszenierung, allen Missbrauchs, jenseits auch aller
spezifischen Fragwürdigkeiten des unaufhaltsam
durchprofessionalisierten Sportbetriebs: Es bleibt ein Zauber im
Zeichen der Ringe. Die Idee einer Völker verbindenden, besseren Welt,
zum Ausdruck gebracht im friedlichen Wettkampf faszinierender
sportlicher Leistungen, fesselt die Menschen zu Millionen und
Milliarden, rührt sie an und entfacht Emotionen. Gäbe es die
Olympischen Spiele nicht - man müsste sie erfinden.
Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp(at)mt-online.de