PresseKat - Mindener Tageblatt: Kommentar zur Euro-Debatte: / Westerwelle hat Recht

Mindener Tageblatt: Kommentar zur Euro-Debatte: /
Westerwelle hat Recht

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(ots) - Außenminister Guido Westerwelle hat sich rargemacht
in der öffentlichen Wahrnehmung - ob ganz freiwillig, darf bezweifelt
werden. Doch soeben hat er sich mit einem Ordnungsruf zu Wort
gemeldet, der breitere Beachtung verdient. Seine Mahnung zur MĂ€ĂŸigung
in der Euro-Debatte kommt zur rechten Zeit: die immer schrilleren
Töne gegen sĂŒdeuropĂ€ische SchuldensĂŒnder und andere Bösewichter -
zuletzt aus der CSU, durchaus aber auch aus einigen liberalen Ecken -
sind geeignet, das europĂ€ische Klima endgĂŒltig zu vergiften. Im Lande
selbst, erst recht aber auch bei unseren europÀischen Partnern. Wo
umgekehrt Ă€hnlich Unverantwortliches zu beobachten ist. NatĂŒrlich ist
darĂŒber zu reden, wie Europa mit seinen finanzpolitischen Problemen
fertig wird. NatĂŒrlich ist darĂŒber zu streiten, wie weit SolidaritĂ€t
zu gehen hat. NatĂŒrlich ist zu diskutieren, welchen Spielraum
Regierungen und Parlamente haben dĂŒrfen oder mĂŒssen. Und
selbstverstĂ€ndlich muss darĂŒber gerechtet werden, wer fĂŒr wen oder
was haften sollte oder auch ganz bestimmt nicht. Wer all dies jedoch
ausschließlich unter innenpolitischem Blickwinkel veranstaltet, dabei
auf die Stammtische, Boulevard-Schlagzeilen und den nÀchsten
Wahltermin schielend, der versĂŒndigt sich nicht nur an Europas
Zukunft. Sondern auch an der des eigenen Landes. Markige inlÀndische
Ausschluss- oder Ausstiegsszenarien sind ebenso ungeeignete
DebattenbeitrÀge wie das Erpresserische streifende
SolidaritĂ€tseinforderungen von außerhalb. Die europĂ€ische Einigung,
man kann es nicht oft genug wiederholen, ist ein kostbares Gut. Sie
steht im Pulverdampf der aktuellen Schuldenkrise unter schwererem
Beschuss, als die langjĂ€hrige Gewöhnung an BrĂŒsseler Nachtsitzungen
wegen vergleichsweise lÀppischer KrÀmerkonflikte wohl wahrzunehmen
erlaubt. Doch ist die Gefahr inzwischen unĂŒbersehbar: Dass Europa




zerredet wird - von Dampfplauderern, ZĂŒndlern, Hasardeuren,
DefĂ€tisten. Westerwelle hat Recht: Wir mĂŒssen aufpassen.



Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
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Datum: 08.08.2012 - 06:00 Uhr
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