(ots) - Eine Ãœberraschung ist dieses Ergebnis nicht. Auf die
Vereinten Nationen mit ihrer Mehrheit von Mitgliedsstaaten aus der
Dritten Welt haben sich die Palästinenser seit Jahrzehnten verlassen
können. Am East River hat Israel traditionell keinen leichten Stand.
Man täte sich auch schwer, das Votum von über 70 Prozent der
UN-Mitglieder, mit dem die Weltorganisation die Palästinenser als
"Beobachter" in ihrer Mitte willkommen heißt, einen internationalen
Skandal zu nennen. Entspricht es doch nur der Logik dessen, was
ohnehin unstrittig ist: Dass die Koexistenz zweier Staaten auf dem
Boden des historischen Palästina die wünschenswerte Lösung des
Nahost-Konflikts wäre, dazu gibt es seit langem Zustimmung auf allen
Seiten. Theoretisch zumindest und von den bekennenden Scharfmachern
bei Hamas und nationalistischen israelischen Siedlern abgesehen. So
betrachtet, hätte in New York auch der Vertreter Israels zustimmen
können. Die Bundesregierung ohnehin. Aus guten historischen Gründen
ist ihr das Existenzrecht Israels ein besonderes Anliegen. Doch das
stand mit keinem Wort in Frage. Ein Votum für die Palästinenser,
dieses jedenfalls, ist kein Votum gegen Israel. Das freilich ist ein
Satz, der es noch immer in sich hat. So einleuchtend er sich für
Außenstehende ausnimmt, so wenig überzeugt er die Betroffenen. Wäre
es anders, der Konflikt wäre fast gelöst. Statt dessen wuchern Angst
und Argwohn auf beiden Seiten. Und beharrt die eine auf einer
Siedlungspolitik, die den Zwei-Staaten-Traum zur Fata Morgana werden
lässt. Einen Sympathie-Erfolg haben die Palästinenser erzielt. Mehr
nicht.
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