(ots) - Die Auferstehung Jesu hat nicht stattgefunden. Das
erklärte der Göttinger evangelische Theologieprofessor Gerd Lüdemann
in einem Interview der überregionalen Berliner Tageszeitung »neues
deutschland« (Sonnabendausgabe). Die Evangelien schließen nach
Ansicht des international renommierten Neutestamentlers »eine
körperliche Auferstehung ebenso aus wie das Konstrukt, der Glaube an
die körperliche Auferstehung sei von Anfang an im Christentum präsent
und dominierend gewesen«. Der Tod Jesu habe bei dessen Anhängern
Visionen ausgelöst, die sich dann zu »legendären Erzählungen
verdichteten«, sagte Lüdemann. Erst Paulus habe die Auferstehung aus
machtpolitischen Gründen zu einem »Faktum« erklärt, um die neue
Religion besser durchsetzen zu können. Bereits die in den ersten
Jahrhunderten auftauchende Bewegung der Gnostiker sei erbittert
bekämpft worden, weil sie den »Materialismus des
Auferstehungsdiktats« ablehnte. Zu Ostern werde von den kirchlichen
Amtsträgern wider besseres historisches Wissen die Auferstehung
verkündigt.
Gegen Lüdemann waren Ende der 90er Jahre wegen seiner Ansichten
seitens der evangelischen Kirche und der Universität Göttingen
Sanktionen verhängt worden. Er verlor finanzielle Mittel sowie die
Prüfungsberechtigung.
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