(ots) - Europas Politiker sind bei den Bürgern zunehmend
unbeliebt und verlieren immer mehr an Vertrauen. Das ergab eine
Umfrage von Reader's Digest unter rund 18.300 Bürgern in zwölf
Ländern. Angesichts der hohen Verschuldung vieler Staaten, der
Unsicherheit um die Zukunft des Euro und einem zunehmenden Gefälle
zwischen Nord- und Südeuropa haben immer mehr Menschen Angst vor der
Zukunft. So gaben im Schnitt 80 Prozent der Befragten an, sie hätten
große Sorgen, dass die Politik das Problem Arbeitslosigkeit nicht in
den Griff bekomme und die Altersvorsorge in Gefahr sei. In Slowenien
ist das Misstrauen in die Politik beim Thema Arbeitslosigkeit mit 94
Prozent besonders hoch.
In seiner Juni-Ausgabe berichtet das Magazin Reader's Digest
ausführlich über die Ergebnisse der Umfrage. Dabei zeigt sich, dass
das Misstrauen gegenüber der Politik je nach Thema und Land ganz
unterschiedlich ausgeprägt ist. Während in Deutschland zum Beispiel
die Sorge um die Lösung sozialer Belange nur bei 66 Prozent liegt,
ist sie in Polen (87 Prozent), Rumänien (90 Prozent) und der
Tschechischen Republik (91 Prozent) deutlich höher. Auch beim Thema
Umweltschutz ist das Misstrauen der Deutschen in die Politik mit 57
Prozent weitaus geringer als in Russland und Rumänien (jeweils 80
Prozent). Die Umfrage hat zugleich gezeigt, dass Finnen und Schweizer
ihren Regierenden am meisten vertrauen. Beispiel Bildung: In der
Schweiz liegt das Misstrauen in die Politik bei diesem Thema nur bei
30 Prozent, in Finnland bei 37 Prozent. Hingegen trauen die Menschen
in der Tschechischen Republik (77 Prozent) der Politik kaum noch zu,
das Schulsystem zukunftsfähig zu gestalten. Ähnliche nationale
Unterschiede gibt es auf den Feldern Einwanderung,
Wirtschaftskompetenz und Gesundheitswesen.
"Angesichts der Globalisierung und Migration sieht man die
Politiker machtlos", sagt Charles Grant, Leiter des Zentrums für
Europäische Reformen, im Magazin Reader's Digest. Überall in Europa
hätten die Bürger "Angst vor Veränderung, vor Arbeitsplatzverlust,
vor Ausländern." Markus Löning (FDP), Beauftragter der
Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe,
zeigte sich gegenüber Reader's Digest entsetzt, dass Politiker in der
Umfrage nur sieben Prozent Zustimmung erhalten haben: "Wir rangieren
sogar noch hinter den Autoverkäufern." Aus Sicht der dänischen
EU-Kommissarin Connie Hedegaard ist vielen Politikern die wachsende
Distanzierung zu den Bürgern noch nicht bewusst. "Die Menschen sind
nicht so dumm, wie einige Politiker zu glauben scheinen", sagt sie in
der Juni-Ausgabe von Reader's Digest und umschreibt zugleich die
Hoffnung vieler Bürger: "Sie erwarten von Politikern, sich für etwas
einzusetzen, zu ihren Wertvorstellungen zu stehen." Zugleich gebe es
den großen Wunsch der Menschen, dass Politiker in "längeren
Zeiträumen" denken, "anstatt nur auf das nächste Budget oder die
nächste Wahl zu schielen".
Deutlich mehr Vertrauen als in Politiker setzen die Deutschen in
TV-Moderatoren. Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Umfrage im
Auftrag des Magazins Reader's Digest Deutschland. Spitzennoten in
Sachen Verlässlichkeit erhält dabei Günther Jauch. Auf einer
Notenskala von eins (sehr vertrauenswürdig) bis zehn (überhaupt nicht
vertrauenswürdig) geben ihm 67 Prozent der Befragten Noten zwischen
eins bis drei. Selbst Stefan Raab, der den letzten Platz in der
Umfrage belegt, schenken immerhin noch 22 Prozent vergleichbares
Vertrauen. Werte, von denen die Politik nur träumen kann.
Für weitere Informationen zu diesem Reader's Digest-Thema stehen
wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Juni-Ausgabe von Reader's Digest
Deutschland ist ab dem 27. Mai an zentralen Kiosken erhältlich.
Artikel aus der Juni-Ausgabe zum Download:
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