(ots) - 01.07.2013 - Im Rahmen der Gesprächsreihe
BRIGITTE LIVE: "Frauen wählen!" empfing das Magazin BRIGITTE am
gestrigen Sonntagvormittag SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles zum
öffentlichen Interview im Kölner Gürzenich. Den Sonntag hält sie
normalerweise für ihre Familie frei, betont sie launig, diese
gemeinsame Zeit ohne Druck und Termine sei besonders wertvoll. Denn
ab Montagmorgen ist sie wieder die Politikerin mit einem vollen
Terminkalender. "Ich glaube, ich bin überhaupt kein Vorbild, weil ich
ja das alte Rollenbild lebe, nur umgekehrt." Ihr Mann ist in
Elternteilzeit und kümmert sich um Tochter Ella. Andrea Nahles
arbeitet rund um die Uhr als oberste Wahlkampfmanagerin der SPD für
die Bundestagswahl im September.
Ãœber den SPD-Wahlkampf
Aktuelle Wahlumfragen sehen die CDU weit vor der SPD. Bei der
Antwort auf die Frage "Macht es eigentlich Spaß, den Wahlkampf der
SPD zu leiten?" überlegt Andrea Nahles kurz, antwortet dann fest
entschlossen: "Ich empfinde es als die beste Aufgabe, die ich bisher
hatte." Weil sie die Verantwortung trage und Ideen umsetzen könne. Am
Wahltag kommt dann das große Zittern vor 18 Uhr: "die Wählerinnen und
Wähler machen sich keine Vorstellung davon, wie es einem da geht".
Aber sie ist sicher, dass die SPD am 22. September vorne liegen wird.
Wenn die SPD die Regierung bilden sollte, weiß Andrea Nahles, was ihr
am wichtigsten ist: der Mindestlohn.
Über Peer Steinbrück
In der ersten Reihe steht in diesem Wahlkampf SPD-Kanzlerkandidat
Per Steinbrück. Das Verhältnis zwischen ihm und Nahles wurde von
Journalisten immer wieder genau unter die Lupe genommen. Im
BRIGITTE-Interview betont Andrea Nahles ihre Sympathie für
Steinbrück: "Ich verbringe viel Zeit mit ihm, wir
arbeiten eng zusammen und lerne ihn immer besser kennen. Ich erlebe
ihn sehr humorvoll, diesen Humor hatte ich ihm früher gar nicht
zugetraut." Noch eine ganz andere Seite hat sie an Steinbrück
kennengelernt, den sie als vielseitig beschreibt. "Er ist sehr
belesen, das findet man im politischen Betrieb selten." Er mag
Krimis, sie historische Romane. Tatort, so erfährt das Punlikum ist
übrigens nicht so Nahles Ding. Lieber schaue sie die amerikanische
Serie Navy CSI.
Ãœber Macht und die erste Reihe
Eigentlich, so Nahles, entspreche die zweite Reihe nicht so ihrem
Naturell. Um als Frau in die erste SPD-Reihe vorzudringen, brauche
man aber Geduld, Mumm und Zähigkeit. Ob es Frauen in der SPD da
schwerer hätten als in anderen Parteien? Die Frage beantwortet Nahles
prompt "Dreifaltigkeit hätte es ohne Maria auch nicht gegeben." Ob
sie mit diesem Vergleich auf das Männer-Trio Peer Steinbrück,
Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel anspielt, lässt sie
bewusst offen. Nahles glaube auch nicht, dass Frauenpolitik in der
CDU besser aufgehoben sei, nur weil Merkel eine Frau ist und Peer
Steinbrück ein Mann, denn auf die Inhalte komme es an. Macht ist ihr
wichtig. Nicht die Macht für sich selber, sondern demokratische
Macht. "Ich möchte Macht, damit ich etwas verändern kann."
Über Franz Müntefering und Oscar Lafontaine Auch über ihre
Beziehung zu anderen wichtigen SPD-Politkern spricht sie. Im
Gegensatz zur wieder entspannten Beziehung zum jüngst aus dem
Bundestag ausgeschiedenen Franz Müntefering sei der Kontakt zu Oscar
Lafontaine nach einem sehr emotionalen Gespräch kurz vor seinem
Wechsel in die Linksparte für immer abgebrochen. "Wir haben das
Tischtuch durchgeschnitten."
Ãœber Frauen im Job
Gerade als sie schwanger war, habe sie immer wieder gehört, dass
man sein Kind nicht seiner Karriere opfern dürfe. Sie ist der
Meinung, dass die Gesellschaft noch eine Menge lernen müsse, bis
Frauen wirklich gleichgestellt sind. Der Kampf ist noch nicht
vorbei." Frauen im Beruf, daran sei man mittlerweile gewöhnt. "Frau
und Karriere? Da sehe ich noch keinen Konsens." Deshalb setze sie
sich zum Beispiel für eine 30-Stunden-Woche der "Familienarbeitszeit"
im Anschluss an die Elternzeit ein. Langfristig würde ihr gefallen,
wenn jeder nur 32 Stunden arbeiten könne, der das wolle, wie es die
Soziologin Jutta Alllmendinger vorschlägt. Dann wäre es auch
einfacher für Frauen und Männer, Job und Familie zu vereinbaren.
Ãœber ihre Ruhepole
Sie selbst definiert die Grenze zwischen Job und Familie so: Wenn
sie von einer Arbeitswoche in Berlin nach Hause fliege, "schalte ich
um, sobald ich über den Rhein fahre." Die Eifel ist für sie Heimat
und ihre "Kraftquelle". Dort lebt sie im Bauernhaus ihrer
Ur-Großeltern, renoviert mit der Hilfe ihres Vaters, einem
"Maurermeister a.D.". Zum Hof gehört auch ein altes Backhaus, in dem
sie einmal im Jahr als Ferienprogramm mit den Kindern aus der
Umgebung Brot backt. "Auf dem Spielplatz fragt mich keiner nach
Politik. Da bin ich die Andrea", erzählt sie.
Was sie wütend macht
Wütend wird sie, wenn etwas nicht so gelingt, wie geplant. Das
ärgert die Frau, die Praxis viel lieber mag als Theorie. In die SPD
ist sie einst eingetreten, weil es in ihrem Heimatort keinen
Jugendraum gab, für den sie sich einsetzte. Ärgerlich machen sie auch
persönliche Demütigungen, "Ich reagiere auf so etwas nicht mit
Depressionen oder Kleinbeigeben, sondern mit Wut", stellt Andrea
Nahles fest. Seit ihrer Zeit als JUSO-Vorsitzende habe sie allerdings
gelernt, ihr Temperament zu zügeln und Vernunft walten zu lassen -
"zumindest in der Versuchsanordnung", da muss sie selber schmunzeln.
Ãœber Stress
Wenn es Andrea Nahles zu stressig wird, helfen ihr Süßigkeiten.
"Ich habe zwei Kleidergrößen im Schrank", sagt sie. Denn nach
längeren Entspannungsphasen passe sie locker in die kleinere. Was
sonst gegen Stress helfe? Einfach Rauslassen. "Ich schreie natürlich
nicht meine Mitarbeiter an, aber ich behalte den Ärger nicht bei
mir." An Coaching glaube sie nicht, sie berate sich lieber mit ihrem
Ehemann, ihrer besten Freundin oder zwei weiteren "Seelenverwandten".
Einen Stimmkurs mache sie allerdings, wegen ihrer chronischen
Nasennebenhöhlenentzündung.
Ãœber Freundschaften
In stressigen Wochen falle es ihr schwer sich zu öffnen, so Nahles
sichtbar bewegt. "Ich habe dann Angst, dass ich nicht mehr
zurückfinde hinter die härtere Schale, die ich für meine Arbeit
brauche." In diesen Zeiten sei es schwer für sie als gute Freundin da
zu sein. "Meine Freunde fühlen sich dann manchmal ausgeschlossen,
ja."
Alle Termine von BRIGITTE LIVE: "Frauen wählen!": Katrin
Göring-Eckardt, Bündnis 90/ Die Grünen (27. Januar in Berlin), Sahra
Wagenknecht, DIE LINKE (24. Februar in Düsseldorf), Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger, FDP (21. April in München), Angela
Merkel, CDU (2. Mai in Berlin), Ursula von der Leyen, CDU (24. Mai in
Hamburg), Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen (1. September in
Frankfurt). Mehr Informationen unter www.brigitte.de/LIVE
Bildmaterial steht Ihnen unter dem Link http://we.tl/taPLr2koP8
zur freien Verfügung.
Ãœber BRIGITTE LIVE
BRIGITTE LIVE ist ein öffentliches Veranstaltungsformat von
Deutschlands führendem Frauenmagazin, das 2013 erstmalig ins Leben
gerufen wurde. Seit jeher rückt BRIGITTE wichtige kulturelle und
gesellschaftlich relevante Themen in den Fokus und stößt öffentliche
Diskussionen an. Im Zentrum stehen dabei traditionell starke Frauen,
die unsere Gesellschaft maßgeblich prägen. Mit BRIGITTE LIVE setzt
BRIGITTE diese Kompetenz auch außerhalb des Magazins ein. Startschuss
und thematischer Auftakt ist im Bundestagswahljahr 2013 die
Gesprächsreihe "Frauen wählen!", bei der das Magazin Deutschlands
Spitzenpolitikerinnen einem gesellschaftlich interessierten Publikum
vorstellt. Zwischen Januar und September 2013 werden die
Kandidatinnen in wechselnden Städten auf Herz und Nieren geprüft. Im
Interview mit der BRIGITTE gibt pro Stadt eine Politikerin Antworten
auf die aktuellen politischen Fragen. Neben Wahlkampfthemen geht es
in den Gesprächen aber auch um die Personen; BRIGITTE LIVE: "Frauen
wählen!" hinterfragt kritisch, ist gesellschaftlich relevant,
persönlich, nah und unverfälscht.
Ãœber BRIGITTE
BRIGITTE ist Marktführerin unter den klassischen Frauenmagazinen
Deutschlands: Jede BRIGITTE wird durchschnittlich von 2,42 Millionen
Frauen gelesen (MA 2013/I). Damit liegt BRIGITTE um 700.000
Leserinnen vor dem folgenden Mitbewerber im Segment. Nicht nur an der
Reichweite, sondern auch an den Verkaufszahlen lässt sich der Erfolg
von BRIGITTE ablesen: Mit einer verkauften Auflage von
durchschnittlich 565.221 Ex. (IVW I/2013) liegt BRIGITTE auch hier an
der Spitze der klassischen Frauentitel in Deutschland. BRIGITTE-
Leserinnen sind überdurchschnittlich gebildet, meist berufstätig und
verfügen über ein hohes Haushaltseinkommen (MA 2013/I). BRIGITTE
erscheint 14-täglich mittwochs und kostet im Handel 2,80 Euro.
Pressekontakt:
BRIGITTE
Petra Rulsch
Leitung PR/Kommunikation G+J LIFE
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